Erneuerbare Energien: Mehr Europa notwendig

19.03.2013 9:00

Erneuerbare Energien: Mehr Europa notwendig

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Die Förderung Erneuerbarer Energien soll stärker europäisch organisiert werden. Der Ausschuss für Industrie, Forschung und Energie verabschiedete heute einen entsprechenden Bericht von Herbert Reul, Vorsitzender der CDU/CSU-Gruppe im Europäischen Parlament. "Derzeit fördern die Mitgliedstaaten Erneuerbare Energien rein national auf rund 170 verschiedene Arten. Das war als Anschubförderung für neue Technologien sicherlich vertretbar, mittlerweile sind Erneuerbare Energien aber keine Nischentechnologie mehr. Die höchst unterschiedlichen Subventionen in den EU-Mitgliedstaaten sind unnötig teuer und verzerren den Europäischen Binnenmarkt", so Reul.


Die Abgeordneten stimmten mit großer Mehrheit dafür, dass Erneuerbare Energien langfristig in einem stärker europäisch ausgerichtetes System sehr viel kostengünstiger gefördert werden sollen: "Das geht natürlich nicht von heute auf morgen, aber die geografischen Potentiale Europas bieten so große Chancen für Erneuerbare Energien, dass es dumm wäre, sie nicht zu nutzen. Es ist doch jedem klar, dass Erneuerbare Energien bereits jetzt wichtig sind und ihr Anteil auch weiterhin steigen wird. Wir müssen dabei aber realistisch bleiben und dürfen weder die Strompreise, noch unsere industrielle Wettbewerbsfähigkeit vergessen. Die Schwierigkeiten, die wir in Deutschland mit dem zu rasanten Ausbau der Erneuerbaren Energien haben, zeigen dass ein behutsames Vorgehen angebracht ist", sagte der CDU-Europaabgeordnete.

Reul begrüßte, dass der Ausschuss gegen weitergehende verpflichtende EU-Ausbauziele für Erneuerbare Energien votierte. Einige Abgeordnete hatten gefordert, dass der Ausschuss einen Anteil von 40 bis 45 Prozent im Jahre 2030 zum verpflichtenden europäischen Ziel machen sollte. "Ich bin froh, dass sich ein realistischer Ansatz in dieser Frage durchgesetzt hat. Für 2020 streben wir in Europa einen Anteil von 20 Prozent Erneuerbare Energien an. Für 2030 jetzt  bis zu 45 Prozent festzusetzen wäre mindestens  eine Verdopplung innerhalb von zehn Jahren. Es geht ja nicht nur um Solar- oder Windanlagen, sondern auch um die restliche Infrastruktur wie Netze und Energiespeicher. Da hinken wir jetzt schon hinterher. Eine Verdopplung in so kurzer Zeit ist völlig utopisch, und hätte mit verantwortungsvoller Politik nichts zu tun", so der Berichterstatter des Europaparlaments.

 

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