Pflege ist ein Merkmal des Gesellschaftsvertrags, der gestärkt werden muss

07.09.2022 8:56

Pflege ist ein Merkmal des Gesellschaftsvertrags, der gestärkt werden muss

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Die EVP-Fraktion begrüßt die Ankündigung der ersten Pflegestrategie der EU überhaupt. Die Strategie, die eine wichtige Planung und Unterstützung für Pflegende beinhaltet, wird heute von der Präsidentin der Europäischen Kommission Ursula von der Leyen angekündigt. Die europäische Pflegestrategie ist eine Initiative der EVP-Fraktion, die erstmals im April 2020 vorgeschlagen wurde.

"Die heutige Ankündigung ist das Ergebnis vieler Monate wichtiger Treffen und Diskussionen, um das Bewusstsein zu schärfen und die Bedeutung der Pflege hervorzuheben", betonte die Sprecherin der EVP-Fraktion für Frauenrechte und Gleichstellung der Geschlechter, Frances Fitzgerald MEP.

Sie fuhr fort: "Dies ist eine bedeutende Entwicklung für Familien und unsere Gesellschaft insgesamt und ein Ergebnis des Engagements der EVP, unsere Werte in die Tat umzusetzen. Die Pflege ist das Herzstück unserer Gesellschaft in ganz Europa und betrifft jeden, ob jung oder alt. Jeder von uns wurde schon einmal in seinem Leben gepflegt und wird sich wahrscheinlich auch um jemand anderen kümmern. Dies ist ein Kennzeichen unseres Gesellschaftsvertrags, und zwar über Generationen hinweg. Deshalb müssen wir für die Zukunft planen, um sicherzustellen, dass sich pflegende Angehörige im formellen und informellen Pflegebereich unterstützt und gestärkt fühlen."

"Es ist höchste Zeit, die Arbeitsbedingungen von Millionen von Pflegekräften zu verbessern und die unbezahlte Arbeit zu würdigen, die Millionen von Bürgern in ganz Europa leisten, um ihre Familien oder Freunde zu pflegen", fügte Dennis Radtke MdEP, Sprecher der EVP-Fraktion für Beschäftigung und soziale Angelegenheiten, hinzu. "Der Pflegesektor birgt ein großes Beschäftigungspotenzial, das jedoch spezifische Qualifikationen erfordert. Deshalb sollte Europa in die Umschulung und Höherqualifizierung von Arbeitnehmern investieren, damit wir sicherstellen können, dass jeder, der in der Pflege arbeiten möchte, die richtigen Instrumente dafür hat. Die EU verfügt bereits über die nötigen Mittel, um Arbeitnehmern den Übergang in den Pflegesektor zu erleichtern, wie z.B. die Europäische Agenda für Kompetenzen, den Pakt für Kompetenzen, ESF+, die Beschäftigungsinitiative für junge Menschen, den Fonds für gerechte Übergänge und EU4Health."

"Als EVP-Fraktion respektieren wir unmissverständlich das Recht auf Selbstbestimmung und Autonomie derjenigen, die Pflege oder Unterstützung benötigen. Dazu gehört die Erhebung von Daten darüber, wo der größte Pflegebedarf besteht und wie wir die Versorgung in Zukunft am besten sicherstellen können. Wir müssen auch mehr in unsere Pflegesektoren investieren, nicht nur als moralische Notwendigkeit, sondern auch im Interesse des Gemeinwohls", betonte Fitzgerald.

"Die heutige Ankündigung ist auch ein wichtiger Moment für Frauen, die den Großteil der Pflegeunterstützung in ganz Europa leisten. Oftmals verzichten Frauen im Pflegesektor auf Einkommen und Rentenansprüche, um Pflege zu leisten. Die Rolle der Frauen in der Pflege wird durch die Strategie, die darauf abzielt, seit langem bestehende Ungleichheiten zu beseitigen, voll und ganz anerkannt", schloss Fitzgerald.

Redaktionshinweis

Mit 176 Mitgliedern aus allen EU-Mitgliedstaaten ist die EVP-Fraktion die größte Fraktion im Europäischen Parlament.

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