Schmiedtbauer/Bernhuber zu Wölfen: "Tempo bei Neubewertung des Schutzstatus essenziell"

04.09.2023 14:34

Schmiedtbauer/Bernhuber zu Wölfen: "Tempo bei Neubewertung des Schutzstatus essenziell"

Wichtiger Hinweis

Die hier geäußerten Meinungen sind Ansichten der nationalen Delegation und entsprechen nicht immer den Ansichten der ganzen Fraktion

European gray wolf

Brüssel. "Spät aber doch erkennt die EU-Kommission an, dass die zunehmende Verbreitung von Wölfen und anderen Großraubtieren in Europa eine riesengroße und wachsende Gefahr besonders für unsere naturnahe Landwirtschaft ist. Wir begrüßen, dass die EU-Kommission jetzt endlich bereit scheint, hier zu handeln. Jetzt ist Tempo bei der Bestandserhebung und der Neubewertung des Schutzstatus für Wölfe essenziell", sagen die ÖVP-Europaabgeordneten Simone Schmiedtbauer und Alexander Bernhuber zum heutigen Vorschlag der EU-Kommission zur Bestandserhebung und möglichen Neubewertung des Schutzstatus für den Wolf.

 

Eine genauere Betrachtung wird ergeben, dass der Erhaltungszustand der Wölfe in Europa das strenge Schutzniveau nicht mehr rechtfertigt.
Simone Schmiedtbauer MEP

 

Schmiedtbauer, ÖVP-Agrarsprecherin im Europaparlament, sagt: "Ich habe jahrelang als Agrarsprecherin dafür gekämpft, dass Brüssel endlich hinschaut, wenn es um das menschliche und tierische Leid in den ländlichen Regionen geht, das durch die Ausbreitung von Großraubtieren verursacht wird. Diese Bemühungen haben im November des Vorjahres erste Früchte getragen: Im Europaparlament gab es breite Unterstützung für einen deutlichen Weckruf an die EU-Kommission zum Thema Wölfe, wo wir unter anderem eine Neubewertung des Schutzstatus und eine Herabsetzung von den strengen Regeln fordern. Ich begrüße es, dass die EU-Kommission nun reagiert und eine Tiefenanalyse startet und bin überzeugt davon, dass eine genauere Betrachtung ergeben wird, dass der Erhaltungszustand der Wölfe in Europa das strenge Schutzniveau nicht mehr rechtfertigt. Das bekräftigen bereits Stimmen aus der Wissenschaft. Die Tiefenanalyse muss diese Stimmen berücksichtigen. Vor allem im alpinen Raum sind viele von uns bereits jetzt an der Belastungsgrenze angelangt. Die Stimmen der Wissenschaftler und der Landwirte, die im Gleichklang eine Herabsetzung des Schutzstatus fordern, müssen endlich gehört werden."

 

Diese ersten Schritte sind positiv, doch schlussendlich muss es zu einer Änderung des Schutzstatus kommen.
Alexander Bernhuber MEP

 

Bernhuber, ÖVP-Umweltsprecher im Europaparlament, sagt: "Es ist wirklich höchste Zeit, dass die Kommission die Wolfsproblematik endlich ernst nimmt und zu handeln beginnt. Diese ersten Schritte sind positiv, doch schlussendlich muss es zu einer Änderung des Schutzstatus kommen. Die Zeit drängt freilich, alleine heuer wurden nur in Österreich bereits fast 360 Nutztiere vom Wolf getötet. Die Kommission darf hier nicht weiter wie bisher untätig zusehen sondern muss rasch liefern. Eine wissenschaftliche Neubewertung des Schutzstatus und ein vernünftiges uns praxistaugliches Wolfsmanagement sind wichtige und längst überfällige Schritte für die heimischen Bauernfamilien und den gesamten ländlichen Raum."

Redaktionshinweis

Mit 177 Mitgliedern aus allen EU-Mitgliedstaaten ist die EVP-Fraktion die größte Fraktion im Europäischen Parlament.

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