UK-Referendum: Wir stehen zu Europa – schneller Abschluss der Austrittsverhandlungen notwendig

24.06.2016 6:57

UK-Referendum: Wir stehen zu Europa – schneller Abschluss der Austrittsverhandlungen notwendig

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Zum Ausgang der Abstimmung erklären der Präsident der Europäischen Volkspartei (EVP), Joseph Daul, sowie der Vorsitzende der EVP-Fraktion im Europäischen Parlament, Manfred Weber:

„Wir nehmen die Entscheidung der britischen Wähler zur Kenntnis. Die EVP steht mit ganzem Herzen zum europäischen Projekt und dem weiteren Integrationsprozess mit den verbleibenden 27 Mitgliedstaaten. Gleichzeitig werden wir die Rechte der in Großbritannien lebenden EU-Bürger verteidigen und jeglichen Versuchen, ihre Freiheiten einzuschränken, entschieden entgegentreten“, sagte EVP-Präsident Joseph Daul.

„Wir respektieren und bedauern die Entscheidung der britischen Wähler. Sie ist für beide Seiten ein großer Schaden. Es war aber eine britische Abstimmung und keine europaweite. Die Menschen in den anderen Ländern wollen die Europäische Union nicht verlassen. Es gibt klare Mehrheiten für das europäische Projekt. Die Zusammenarbeit in Europa ist eine Frage der Selbstbehauptung des Kontinents. Wir wollen gemeinsam den zunehmenden Nationalismus und Populismus bekämpfen“, sagte der EVP-Fraktionsvorsitzende Manfred Weber.

„Die Austrittverhandlungen müssen, so wie vom Lissabon-Vertrag vorgesehen, innerhalb von zwei Jahren abgeschlossen werden. Dies gebietet der Respekt vor der demokratischen Entscheidung der britischen Wähler. Es kann keine Sonderbehandlung für Großbritannien geben. Das britische Volk will die EU verlassen. Austritt bedeutet Austritt, die Zeit der Rosinenpickerei ist vorbei“, erklärten Weber und Daul.

„Während der vergangenen 70 Jahre war die Europäische Union ein Garant für Freiheit, Frieden und Wohlstand. Das wird sie auch weiterhin sein. Wir müssen die Begeisterung der Menschen für das europäische Projekt wieder entfachen, indem wir einen spürbaren Nutzen für unsere Bürger liefern. Gemeinsam werden wir einen wirklich integrierten Binnenmarkt mit neuen Jobmöglichkeiten aufbauen. Wir wollen zudem die EU-Bürger durch eine engere Zusammenarbeit in Sicherheitsfragen besser schützen. Die EU muss künftig groß bei großen und klein bei kleinen Dingen sein, wie es Kommissionspräsident Juncker während seiner Wahlkampagne formuliert hat“, unterstrich Joseph Daul.

„Europa braucht jetzt Zeit zur Selbstreflexion. Wir wollen ein besseres und smarteres Europa. Wir müssen die Menschen überzeugen und Antworten auf die großen Herausforderungen unserer Zeit wie Sicherheit und Zuwanderung anbieten. Ein starkes Europa ist eine Lebensversicherung für all seine Mitgliedstaaten“, erklärte Manfred Weber.

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