Erster Vizepräsident Karas bei Patriarch Bartholomäus I.: "Ein Leuchtturm gegen die Gewalt im Namen der Religion"

30.06.2022 14:54

Erster Vizepräsident Karas bei Patriarch Bartholomäus I.: "Ein Leuchtturm gegen die Gewalt im Namen der Religion"

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Orthodox Church

Istanbul. "Der interreligiöse Dialog ist für den sozialen Zusammenhalt in der Gesellschaft und für die politische Akzeptanz der notwendigen Vertiefung der Europäischen Union von entscheidender Bedeutung", sagt Othmar Karas, Erster Vizepräsident des Europaparlaments, bei seinem zweitägigen Arbeitsbesuch in Istanbul. Karas, der als Erster Vizepräsident unter anderem für den interreligiösen Dialog nach Artikel 17 des Vertrages von Lissabon zuständig ist, trifft dabei erneut auf den Ökumenischen Patriarchen Bartholomäus I. von Konstantinopel. "Als Kirchenoberhaupt von weltweit rund 300 Millionen orthodoxen Christen besiegelte Patriarch Bartholomäus I. die Unabhängigkeit der ukrainischen Kirche gegen den Willen des russisch-orthodoxen Patriarchen Kyrill. Er ist ein Leuchtturm im Kampf gegen Gewalt im Namen des Glaubens", sagt Karas.

Patriarch Kyrill propagiert und verfolgt die gleichen Interessen wie Wladimir Putin, es war ein Fehler, ihn von der EU-Sanktionsliste zu streichen.
Othmar Karas MEP

"Für einen Dialog brauchen wir freilich zwei Seiten, die auf der Grundlage gemeinsamer Werte miteinander sprechen wollen. Der russisch-orthodoxe Patriarch Kyrill jedoch ist einer der Architekten des Krieges in der Ukraine. Patriarch Kyrill propagiert und verfolgt die gleichen Interessen wie Wladimir Putin, er will Macht auch außerhalb Russlands ausweiten. Es war ein Fehler, ihn von der Sanktionsliste der EU zu streichen", sagt Karas. "Patriarch Bartholomäus I. verdient jede Unterstützung von uns als Christen, wenn er für Frieden unter den Menschen eintritt. Wir - die Kirchen und die Politik - tragen eine gemeinsame Verantwortung für die europäische Gesellschaft und die Zukunft Europas." Karas hat den Patriarchen Bartholomäus I. und den Metropoliten Emmanuel von Chalcedon gemeinsam mit einer Delegation der Fraktion der Europäischen Volkspartei im Rahmen eines zweitägigen Arbeitsbesuchs in Istanbul getroffen wie zuvor bereits im Jahr 2020.

Redaktionshinweis

Mit 176 Mitgliedern aus allen EU-Mitgliedstaaten ist die EVP-Fraktion die größte Fraktion im Europäischen Parlament.

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