Internationaler Roma-Jahrestag: Integration der Roma muss Hauptpriorität dieses Jahrzehnts sein

08.04.2013 8:41

Internationaler Roma-Jahrestag: Integration der Roma muss Hauptpriorität dieses Jahrzehnts sein

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Joseph Daul, Vorsitzender der EVP-Fraktion im Europäischen Parlament, und die Europaabgeordnete Lívia Járóka,einziges Romani-Mitglied des Europäischen Parlaments, sagten zum Internationalen Roma-Tag am 8. April:

"Der Internationale Roma-Tag am 8. April liefert uns jedes Jahr die Gelegenheit, die Romani-Kultur zu feiern und der über Jahrhunderte gemeinsamen Geschichte der Roma mit den Mehrheitsgesellschaften Anerkennung zu zollen. Darüber hinaus ist dieser Gedenktag aber auch eine Verpflichtung für alle von uns, zu überprüfen, was wir in fast einem Vierteljahrhundert seit der Einführung des Internationalen Roma-Tags durch den 4. Weltkongress der Roma in Warschau erreicht haben."

"Mit dem Ziel, eines der größten sozialen Gefälle in Europa zu überbrücken, die Gestaltung der Politik zu verbessern und sich gravierenden Menschenrechtsverletzungen zu widmen, wurde der allererste EU-weite Versuch zur Integration der Roma im Jahr 2011 durch die ungarische Ratspräsidentschaft mit großer Unterstützung der EVP-Fraktion ins Leben gerufen. Der EU-Rahmen für nationale Strategien zur Integration der Roma basiert auf dem Gedanken, dass die sozioökonomische Integration der Roma möglich, wünschenswert und vor allem für unsere Zukunft notwendig ist. Die EVP-Fraktion kämpft weiter für die Umsetzung", so Daul.

"Ich hoffe wirklich, dass wir die Geburtsfehler des EU-Rahmens überwinden können, denn nach dem offensichtlichen und sehr enttäuschenden Scheitern der Initiative 'Jahrzehnt der Integration der Roma', wäre es ein nicht wieder gutzumachender Fehler, den EU-Rahmen als vordergründige  Augenwischerei zu degradieren, während wir eine weitere Roma-Generation verlieren, die in noch tiefere soziale Ausgrenzung fällt. Und in der aktuellen Wirtschaftskrise, wo selbst das Funktionieren der EU auf die Probe gestellt wird, ist es sogar noch wichtiger, die Hürden abzubauen, denen schwache Randgruppen ausgesetzt sind und ihnen zu helfen, vollen Zugang zu ihren Rechten als EU-Bürger zu erhalten", hob Lívia Járóka, einziges Romani-Mitglied des Europäischen Parlaments (Fidesz), hervor.

"Die Linderung der unterdurchschnittlichen Lebensbedingungen der schwächsten Gemeinschaft unseres Kontinents ist für eine auf Werten basierende Union eine moralische Pflicht, aber darüber hinaus stellt die sozioökonomische Integration der Roma, die unter massiver und andauernder Arbeitslosigkeit leiden, eine enorme Gelegenheit dar zur Erhaltung und Entwicklung unserer kränkelnden Wirtschaften. Die EVP-Fraktion engagiert sich dafür, dass die Rahmenstrategie bis Ende des Jahrzehnts zu greifbaren Ergebnissen führt. Wir verpflichten uns, ein neues, integrativeres und wohlhabenderes Europa zu schaffen und die Ausgrenzung der Roma abzumildern durch den Aufbau einer breiten und beständigen Partnerschaft mit allen Akteuren", so Joseph Daul und Lívia Járóka.

Redaktionshinweis

<p><em>Hintergrund:</em></p> <p align="left"><em>Der 8. April ist der Jahrestag des ersten internationalen Treffens von Roma-Aktivisten, die sich 1971 in Orpington bei London versammelten. Bei dieser Er&ouml;ffnungssitzung der Internationalen Roma Union wurde die Roma-Flagge angenommen und &nbsp;das von Jarko Jovanovic komponierte Lied &bdquo;Gelem, Gelem&ldquo; als Hymne eingef&uuml;hrt. Seitdem wird am 8. April die Romani-Kultur gefeiert.</em></p>

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